Montag, 30. November 2015

Projekt "Warme Kleidung für Babies auf der Flucht" schreitet mit mittelgroßen Schritten voran

Frau Thomsen beim Zuschnitt im -50%-Shirt


In der letzten Woche sah meine Tagesroutine folgendermaßen aus: um fünf aufstehen, arbeiten und organisieren, Kind abholen, Kind bespaßen, Abendessen, Kind ins Bett, nähen.
Ich habe es geschafft, 25 Sets, bestehend aus Hosen, Pullis und gefütterten Handschuhen fertig zu bekommen. Zwischendrin streikten Nähmaschine und Overlock abwechselnd. Zum Glück hatte ich Hilfe beim Zuschnitt, ansonsten hätte ich das niemals geschafft. Die erste Fuhre liegt seit gestern bei Welcome Baby Bag in Kreuzberg. In ihrem Atelier Liebling Berlin sammelt Silke die Spenden ein und verpackt sie zusammen mit zwei Helfern regelmäßig in Taschen, welche andere Organisationen (z.B. die AWO) dann abholen und verteilen.
Der Gedanke an die vielen hilflosen Babies versetzt mir immer wieder einen Stich ins Herz, während die Maschine die winzigen Pullis zusammenrattert. Ich frage mich, wann ist diese Welt so beschissen geworden? Wie kann es sein, dass Millionen von Menschen aus ihrer Heimat flüchten müssen, um ihren Kindern ein Leben abseits von Bombenbeschuss bieten zu können? (Der Grund, warum dieser Krieg existiert ist mir schon klar, die Frage ist eine Grundsätzliche.)
Neulich saß ich bei meiner Hausärztin. Eine offensichtlich studierte Frau, die mir erklärte, dass von "unseren Steuergeldern" alleinstehende Frauen mit Kindern finanziert werden sollten. Ich bin fast vom Behandlungsstuhl gekippt! Vermeintlich intelligente Menschen tun erhobenen Hauptes ihre Meinung kund und merken garnicht, dass sie Pegida & Co. nach dem Mund reden. Mit Intelligenz hat das ganz sicher nichts zu tun.
In sozialen Netzwerken fallen mir immer wieder geteilte Inhalte auf, die teilweise auch meine "Freunde" als richtig und gut bewerten. Sowas wie "Unterstützt mal lieber die Obdachlosen hier" und weiterer hirnrissiger Unfug. Ich frage mich, wenn ich sowas lese, ob die Autoren sich vor der Flüchtlingskrise Gedanken über "unsere" Obdachlosen gemacht haben oder ob sie nicht doch mit gerümpfter Nase an bettelnden Menschen vorbeigegangen sind, ohne auch nur einen Cent in den ollen Kaffeebecher geworfen zu haben. 
Man kann seine ganz eigene Meinung über Asyl in Deutschland haben, meinetwegen. Aber jetzt, da das Kind in den Brunnen gefallen ist und hilfesuchende Menschen in einem der reichsten Länder der Welt Schutz suchen, respektiere ich keine Einwände sogenannter besorgter Bürger. Es reicht! Natürlich gibt es in Deutschland auch Familien, die an der Armutsgrenze nagen, aber wir haben das Jobcenter, wir haben massenhaft  andere soziale Leistungen, vor unseren Fenstern explodieren nicht jeden Tag Bomben, wenn es überhaupt noch Häuser gibt, in denen wir wohnen können. 
Ich werde auf jeden Fall weiternähen und ich werde auf meine eigene Gottlose Art und Weise beten, dass wir alle Babies und Kinder in trockene Tücher bekommen. 
Helft bitte mit und unterstützt!
antjetpunkt@gmail.com 

25 Sets aus Polarfleece 
25 Paar gefütterte Handschuhe


Mein ewiger Danke gilt folgenden Personen: Benjamin H., Daniel S., Ute T., Daniela und Regina P., Sandy M., Sabrina H., Urs W., Ben B., Roland P., Ilonka P., Jazz W., Meike U., Oli H., Andre B., Groeny, Claudia Sch., Frau Tulpe, Kita Kinderfan

Montag, 23. November 2015

Projekt: warme Kleidung für Babies auf der Flucht



Seit ein paar Tagen bin ich nun damit beschäftigt, für die Initiative "Welcome Baby Bag" für Babies Hosen und Pullis zu nähen. Der Winter kommt mit strammen Schritten. Ich habe eine dicke Winterjacke und friere, wie geht es Menschen, die kaum was anderes haben, als die Klamotten, die sie am Leib tragen? Es ist eine Schande, dass es überhaupt so ist, ich kann nicht anders, als einen verschwindend kleinen Teil dazu beizutragen, dass es wenigstens ein paar Babies einigermaßen warm ist!
Am Donnerstag habe ich, weil ich leider nicht über so viel Geld verfüge, einen Spendenaufruf auf Facebook gestartet, welcher mehr als kläglich ausfiel. Ernüchternd. (kleine Randnotiz: ein paar Tage vorher postete ich ein neues Profilbild und erhielt innerhalb weniger Minuten zwanzig Likes - seltsam? Ja!) Also schrieb ich eine Menge Stoffläden an, hier ähnliche Ergebnisse. Eine positive Reaktion von "Frau Tulpe", ansonsten nichts. Egal - ein paar edle Spender gab es. Dieses Geld und noch eigenes oben drauf gepackt, ergab einen hübschen Berg Polar Fleece, den ich am Wochenende zuschnitt und anfing, zu vernähen.
Bisher bin ich bei knapp 30 Hosen, Pullis dazu folgen. Aus den Resten möchte ich Handschuhe machen. Eine Menge Arbeit!
Ich hoffe, bis zum Wochenende fertig zu sein und den ersten Stoß abgeben zu können. WBB packt die gespendeten Sachen in Taschen und dann werden sie verteilt an diejenigen, die es wohl derzeit am Schwierigsten haben, nämlich Neugeborene und ihre Mütter.
Darüberhinaus werde ich aber nicht aufhören, zu helfen! Wer Geld übrig hat, kann mir gerne welches geben, auch ein Zehner bringt schon viel!
Ich wünsche mir, dass dieser ganze Irrsinn ein Ende hat. Wegschauen ist das Schlimmste! Helft, wo Ihr könnt, los gehts!

Sonntag, 15. November 2015

Kuschelsweat und Partnerlook

In letzter Zeit wollten viele meiner Freundinnen für ihre Kinder Sachen aus Kuschelsweat genäht haben. Also war ich fleißig: ich habe Onepieces gemacht, Sweatpants, Jacken und zuletzt sogar eine Chillhose für eine Mama. Der verarbeitete Stoff ist grad vor allem in Neukölln in vielen Kitas in Umlauf. ;-p
Und trotz Frühling im November kam ich nicht umhin, auch einen Pulli für mich zu nähen. Mal sehen, wann es kalt genug ist, dass ich ihn tragen kann.
 
Als Vorlage habe ich einen gut sitzenden Pullover aus meinem Schrank verwendet. Im Stoffbruch für die Vorderseite den Sternensweat zugeschnitten.


 Und für die Rückseite blaugrauen.


Der Pulli ist suuuupereinfach zu nähen, total kuschelig und - was ein Glück - es war noch Stoff übrig. So konnte ich meinem Sohn auch noch einen machen:

Der Winter kann kommen!

Einmal vorstellen, bitte!

Hallo, ich bin's, Frau Thomsen.
Endlich habe ich mich entschieden, den wirren Bloggerpfaden zu folgen, die im Netz so herumwuseln. Warum eigentlich, habe ich mich gefragt. Als hätte ich nicht schon genug zu tun! Die Antwort ist sehr einfach - ich habe jetzt Lust darauf.
Abends, wenn Feierabend ist, das Kind im Bette liegt und alles andere erledigt ist, packe ich die Nähmaschine aus und rattere, was das Zeug hält. Nebenbei interessiere ich mich aber auch für andere Dinge. Natürlich.
Ich werde hier ab und zu mal neue Nähergebnisse präsentieren, vielleicht sogar mit Anleitungen, mal sehen. Außerdem werde ich den Blog nutzen, um mich öffentlich mit Sachen auseinanderzusetzen, die mich umtreiben. In Zeiten wie diesen sind dies nicht eben wenige.
Wer will, kann dem gerne folgen. Freu ich mich.
Guten Abend!